
Crown Lifting bei Cannabispflanzen
Andreas LeschkeBlogbeitrag Teilen
Ist die Anbaufläche begrenzt, hilft diese LST-Technik weiter
Mit diesem Blog-Beitrag wende ich mich vor allem den Grower*innen zu, die eine sehr begrenzte Anbaufläche haben und somit keine der Trainingsmethoden in Betracht ziehen können, wo es hauptsächlich darum geht, die Grinsegras-Mädels flach aber in die Breite wachsen zu lassen.
Scheinbar, so nach meiner eingängigen Recherche im Web, ist diese alte "Baumtechnik" in der Welt des Ganja-Grows wohl kaum verbreitet, da es kaum Beiträge, Tutorials oder Videos hierzu, im Kontext zum Weed-Anbau, hier gibt.
Somit ist es nun alle höchste Zeit, all den Spaßblümchen-Freunden einen Leitfaden an die Hand zu geben, die auf engen Raum anbauen, damit selbst auf engen Raum von 60 x 60 cm, es möglich ist, drei Ganja-Strains so zu kultivieren, dass ein Ertrag von mehr als 50 g (Trockengewicht) erreicht werden kann.
Im Grunde genommen stellt beim Cannabis-Anbau das "Crown Lifting" eine Low-Stress-Technik dar, durch die darauf abgezielt wird, eine gleichmäßig und volle "Baumkrone" zu erreichen, ohne dass die Köpfe der Triebe zwangsläufig die selbe Höhe erreichen müssen, wie es beim "Crown Lifting" an Bäumen praktiziert wird, in dem alles beseitigt wird, was unterhalb der Baumkrone liegt, um mehr Höhenwachstum zu erzielen.
Unser Ziel ist es nicht, die Pflanzen in die Höhe zu katapultieren, sondern das maximale Licht, auf engsten Raum, den Triebköpfen schenken zu können.
Das wirklich einzige worauf es uns hierbei ankommt, ist, dass die Blüten-Triebe von oben ungehindert Licht empfangen können und dass die Pflanzen sich nicht gegenseitig behindern, damit sie sich gegenseitig keinen Schatten spenden können.
Stellt Euch bildlich 3 Cannabis-Damen in Eurem engen Growzelt vor, die von Weitem betrachtet, wie drei fröhliche Weihnachtsbäume aussehen.
Utensilien für das Crown Lifting
Beim "Crown Lifting" gibt es unzählige Utensilien, die man nutzen kann, wie z.B.:
Pflanzenbinder, Pflanzendraht, Seile, Kabel, Topfklammern und/oder LST-Klammern (gibt es auch mit 45° Winkel bei muddiserde.de), sowie eine Trimmschere, da "Crown Lifting" mit "Lollipopping" kombiniert werden sollte.
Umsetzung von Crown Lifting
Generell sei gesagt, dass jede Grinsegras-Lady ein purer Wildwuchs ist, wodurch nicht von Anbeginn vorhersehbar ist, welche Triebe und Palmenblätter wir umlenken müssen, um die Weihnachtsbaum-Krone letztendlich zu realisieren.
Dazu sei erwähnt, dass die Weed-Damen bis zum Ende der Stretchphase, im ersten Drittel der Blütezeit, noch wachsen und austreiben. Aus dem Grunde lässt sich die finale Justierung der Triebe/Äste, zu einer gleichmäßigen Weihnachtsbaum-Krone, erst nach Beendigung dieser Phase realisieren.
Wir beginnen das erste Mal, die Pflanze liebevoll mit “Crown Lifting” zu kitzeln, 3 Tage nachdem die Pflanze das erste Lollipopping überstanden hat, wo die Triebe und Blätter aus dem unteren unproduktiven Bereich entfernt wurden.
Achtet bitte jedoch bereits beim ersten Lollipopping darauf, dass ihr keine langen Triebe beseitigt. Lange Triebe zeigen eine hohe Produktivitätsbereitschaft an und können durch ein flaches Umlenken im unteren Bereich oder durch ein hohes Umlenken, zur Stamm-Mitte hin, tolle Headbuds zaubern.
Nachdem Ihr Euren Cannabis Mädels 3 Tage zur Erholung nach dem Lollipopping gegeben habt, beginnt Ihr damit, die untersten Triebe flach über den Boden zu biegen. Dies kann man mit Pflanzendraht, LST-Klammern oder Topfklammern mit Pflanzenseil realisieren. Versucht hierbei bitte die Triebe vorsichtig und geschmeidig in die Waagerechte zu lenken, um Verletzungen am Pflanzengewebe zu verhindern.
Geht mit den weiteren Trieben ähnlich vor, so dass jede Trieb-Etage immer etwas näher zur Stamm-Mitte positioniert wird, wie die untere Trieb-Etage damit sie gleichmäßiger von oben Licht empfangen können.
Sollten untere Triebe jedoch exorbitant lang sein, macht es manchmal auch Sinn, diese mehr zur Mitte, in Richtung der Stamm-Mitte zu steuern. Denn gerade auch beim “Crown-Lifting” beim Weed-Anbau gilt die Devise “Je näher am Licht, umso fetter die Buds”
Nach und nach beginnen wir die Krone zu erheben, da die Köpfe der Blüten-Triebe immer mehr noch oben gerichtet werden, was dem Begriff des “Crown Lifting” gerecht wird.
Das macht Ihr bis etwa 2/3 der Stammlänge. Um das obere Drittel können wir uns erst dann kümmern, wenn die Cannabis-Dame ihre Stretchphase nach dem ersten Drittel der Blüte absolviert hat, um abzuschätzen, wie viele Triebe wir noch justieren müssen.
Untere Triebe, die wir in die Waagerechte lenken, fixieren wir dabei am Boden bzw. am Topf. Je weiter wir jedoch nach oben kommen, umso enger werden wir die Triebe in die Stammmitte lenken, wofür sich Pflanzenbinder oder Pflanzendraht ideal eignet, um den Trieb bzw. Ast näher an den Stamm zu fixieren.
Als nächsten Step kümmern wir uns um die Blätter, bzw. Palmenblätter, die unsere Triebe vom Licht abhalten, indem sie Schatten spenden. Auch diese lassen sich mit LST-Klammern, Pflanzenseile oder -binder problemlos umlenken. Entweder man bindet sie nach unten etwas ab, bis sie kein Lichthindernis mehr für Triebe darstellen oder man lenkt sie einfach so um, indem man sie mit einem anderen Trieb oder Blatt etwas zur Seite fixiert.
Schaut Euch dazu einfach den Wachstum Eurer Pflanze an, um zu erkennen, wie Ihr es am Idealsten realisiert.
Es empfiehlt sich hierbei, nicht alles an einem Tag zu machen, sondern das LST-Training über mehrere Tage zu verteilen. Das hat auf der einen Seite den Vorteil, dass man durch die Aufteilung die Pflanzen weniger stresst, als wenn man alles auf einen Mal erledigt, zudem könnt Ihr erkennen, wie die bereits trainierten Äste/Triebe sich entwickeln oder evtl. noch nachjustiert werden sollten.
Das zweite Mal, wo wir unsere drei fröhlichen Damen aus der viel zu engen Grow-Box, sanft mit "Crown-Lifting" abfucken, ist nach Beendigung der Stretch-Phase (i.d.R. nach den ersten 3-4 Wochen der Blüte).
Jetzt aber bitte nicht zu übereifrig, denn bevor wir uns mit dem Crown-Lifting weiter beschäftigen, folgt zunächst ein weiteres Lollipopping, wie ich es auch bereits in meinem Blog-Beitrag "Lollipopping bei Cannabis-Pflanzen", ausführlich erläutert habe.
Nachdem Ihr das zweite Lollipopping absolviert habt, wo alle großen Palmenblätter, mit Ausnahme der obersten Palmenblätter, beseitigt wurden, gewährt Ihr den Damen erst einmal 3 Tage Zeit zur Erholung. Ein zu hoher Stress-Peak beeinflusst das Wachstum negativ, was es vor allem in der Blütephase zu verhindern gilt.
Nach der Erholung beginnt Ihr zunächst damit, die Pflanze in den bereits trainierten Bereichen zu überprüfen, ob die schattenfreie Optik von oben noch gegeben ist und welche Triebe inkl. ihrer Blätter, darunter liegenden Trieben, Schatten geben.
Die Blütenstiele bzw. Triebe, die von oben betrachtet, darunter liegenden Trieben Schatten spenden, lenkt Ihr einfach um. Entweder Ihr bindet sie mit Hilfe von Pflanzenbindern näher an den Hauptstamm oder Ihr lenkt sie seitlich weg von den unteren Trieb, damit diese wieder ungehindert Licht empfangen.
Geht dabei aber bitte geschmeidig und behutsam vor. Die drei fröhlichen Mädels sind nun in einem Alter, wo sie zwar noch eine gewisse Beweglichkeit und Biegsamkeit haben, aber nicht mehr in dem Rahmen, wie es zuvor der Fall war, als sie noch jünger waren.
Achtung!
Beseitigt noch keine Blätter die an den Trieben wachsen. Bis Ende der Bulkphase (die Zeit wo die Buds anschwellen), was die Phase darstellt, in der wir uns befinden, benötigen die Blüten diese Blätter noch für die Photosynthese. Nach der Bulkphase, die das zweite Drittel der Blütezeit darstellt, können die großen Blätter an den Trieben beseitigt werden, da die Buds sich dann über die Zuckerblätter der Buds versorgen können, um auszureifen.
Beachtet jedoch auch beim Crown-Lifting, dass Eure Grinsegras-Mädels die obersten großen Blätter bis zum Ende ihres Lebenszyklus benötigen, um ausreichend Wasser und Nährstoffe bis an den Kopf der Pflanze zu transportieren.
Auch würde ich eher dazu raten, nicht übermäßig zu entlauben. Blätter die in der Nähe von Buds wachsen, liefern den Buds Nährstoffe. Oft empfiehlt es sich die Blätter nicht zu entfernen, sondern umzubinden, damit sie anderen Blüten-Triebe keinen Schatten mehr spenden, anstatt sie zu beseitigen.
Fazit:
Wer selbst auf engsten Raum, von z.B. 60 x 60 cm, drei Cannabis-Pflanzen anbaut und dabei Lollipopping und Crown-Lifting anwendet, wird den Ertrag gegenüber einem unkontrollierten Wachstum ganz locker verdoppeln.
Wir bedanken uns bei dem Autor Jorge Rieger für diesen Blogbeitrag zum Thema "Crown Lifting bei Cannabispflanzen". Folgt ihm gerne auf seinem Facebook Account. -->Hier klicken