Supercropping (HST für Fortgeschrittene)

Supercropping (HST für Fortgeschrittene)

Andreas Leschke

Werde zum Knochenbrecher Deiner Weed-Lady und beobachte den Zauber

Die bisherigen Trainingsmethoden, die ich als Blogger der CBD-HEXE hier vorgestellt habe, hatten vor allem den Sinn, den reinen Ertrag zu steigern. 
Jedoch OHNE die Konzentration von THC und Terpene massiv zu beeinflussen.
Und genau hier besteht schon der erste große Unterschied, zwischen den bisher thematisierten Trainingsmethoden, zum "Supercropping"!

So ist der fortgeschrittene Gärtner, der als Knochenbrecher seine Pflanzen trainiert, nicht nur in der Lage, den Endertrag durch gezielte Cropping zu steigern, sondern steigert auf beinahe magische Weise, massiv die Produktion von Terpene und Cannabinoiden, die bedingt durch ein hormonelle Reaktion der verletzten Pflanze, mehr "Zauberpulver" auf den Buds erscheinen lässt.

Um es klipp und klar zu sagen, "Supercropping" pusht den THC- und den Terpene-Gehalt unserer geliebten Blüten massiv! Wer es richtig anwendet, wird Buds erhalten, die ein völlig neues Level, sowohl aromatisch, wie auch in der Wirkpotenz, erreichen werden.

Das richtige Umsetzen von "Supercropping" erfordert Geduld, Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Training. Es ist daher keine HST-Methode, die als einfach einzustufen ist und eher für Profis und Fortgeschrittene geeignet, die Lust haben, neben den einfacheren HST & LST Trainingsmethoden, etwas Neues zu probieren, um ihre Pflanzen auf ein ganz neues Level zu pushen.

Dennoch ist das zielorientierte Brechen von Ästen und Stämmen für jeden erlernbar, der sich die Zeit nimmt, zu verstehen, was wir durch "Supercropping" auslösen wollen, damit die Pflanze die gebrochenen Äste oder Stämme "retten" kann, um sie nicht abzustoßen.

Daher würde ich persönlich unerfahrenen und neuen Cannabis-Eltern raten, das Supercropping am Anfang an eher unwichtigeren Ästen im unteren Bereich zu testen, ehe man sich an die wichtigen Äste herantraut.

Jede Pflanze bietet im unteren Drittel genügend Äste, an denen man üben kann, um im Anschluss zu beobachten, ob die Pflanze den gebrochenen Zweig retten konnte. Auf diese Art kann es wirklich jeder erlernen, bevor man sich die wichtigen Äste und Stämme zutraut, für die sich das Croppen wirklich lohnt.

Voraussetzungen für Supercropping

Supercropping ist eine der wenigen Trainingsmethoden, für die automatische Geneticken aufgrund ihres eingeschränkten Lebenszyklus ungeeignet sind, da der Wachstum nach dem Croppen garantiert für 5-7 Tage ausfällt. Der eingeschränkte Lebenszyklus von Automatics lassen Wachstumsausfälle leider nicht zu, da es zu Ertragsverlusten führt. Zumindest betrifft dies das Supercropping in der vegetativen Phase. Wer in der Blütephase croppen möchte, kann es egal sein, da sowohl Automatics, wie auch photoperiodische Geneticken in der Blüteperiode im Lebenszyklus gleich eingeschränkt sind.

Das Supercropping wird bei Cannabis-Pflanzen meist in der vegetativen Phase empfohlen, obgleich es nach meiner Meinung auch noch in der Blütephase Sinn ergibt, wenn z.B. Äste oder der Stamm gebogen werden müssten, um an das Licht optimiert zu werden, jedoch die Pflanze für LST zu stabil geworden ist.

Hierbei spielt aber auch die Dauer der Blütephase eine große Rolle mit. Wer eine Genetic mit einer 12 wöchigen Blüteperiode gewählt hat, kann die Supercropping-Regenerationstage von 5 bis 7 besser vertragen, als bei einer Genetic, die nur 7-8 blüht.

Zunächst einmal sollte sichergestellt sein, dass die Pflanze keinerlei Stress- oder Mangelerscheinungen aufzeigt. Das Supercropping ist die mit riesigen Abstand stressigste HST-Methode die man seiner Pflanze zumuten kann. 
Aus diesem Grunde sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der PH-Wert im richtigen Bereich liegt und die Pflanze ausreichend Nährstoffe zur Verfügung hat, um sich davon zu erholen.

Die Pflanze, sollte für das erste Supercropping bereits drei bis vier Nodien (Knotenpunkte) entwickelt hat. In dieser Phase ließe sich der Haupttrieb brechen, um ein flaches Wachstum zu erzielen, was jedoch im Vergleich zum LST für einen höheren Hormonpush in der Pflanze verursacht.

Äste, bzw. Triebe oder Zweige unterliegen etwa der selben Regel: 
Wenn diese 3 Knotenpunkte oder eine Länge mindestens 12 cm erreicht haben, ist ein Cropping möglich.

Beim Supercropping bringen wir unsere Pflanze direkt an den Rand zwischen Leben und Tod, wodurch wir den Überlebenswillen der Cannabis-Pflanze bis an die Grenzen herausfordern. Durch diesen massiven Überlebenswillen wird die Pflanze direkt, nachdem sie spürt, dass Lebensgefahr droht, damit beginnen, massiv Nährstoffe an die Bruchstelle zu senden, ihre Wachstumshormonausschüttung für die Regeneration und Heilung anzukurbeln und ihre volle Energie darauf lenken, in Zukunft an diesem Ast/Stamm robuster und kräftiger zu wachsen, um weitere "Schäden" zu verhindern.

Planung und Umsetzung des Supercroppings

Supercropping erfüllt mehrere Ziele. Denn neben dem hormonellen Push, der durch das gezielte croppen von Stämmen und Ästen erreicht wird, dient es uns ebenso dazu, die Pflanze ähnlich wie beim LST zu verformen, um unsere Cannabis Lady besser ans Licht anpassen zu können.

Daher ist es ratsam, sich zunächst nicht nur Gedanken zu machen, welche Triebe an der Pflanze gebrochen/geknickt werden sollen, sondern vor allem auch, in welche Richtung es gehen soll, damit der gecroppte Ast oder Stamm ungehindert Licht erhält, aber auch anderen Trieben kein Licht wegnimmt.

Die Weed-Lady benötigt nach dem Supercropping, wenn man es richtig gemacht hat, zwischen 5-7 Tage Erholung. Erst danach wird sie mit dem Wachstum weiter machen. Schon aus dieser Tatsache heraus, würde ich Cannabis-Eltern raten, ihre Pflanze erst ab einem Alter von 6-8 Woche zu croppen.

In dieser Phase haben sich bereits genügend Triebe bzw. Äste gebildet, die es sich zu croppen lohnt und kann besser einschätzen, in welche Richtungen man die Triebe lenkt, damit sie ungehindert Licht erhalten, um sich produktiver entwickeln zu können.

Die Umsetzung von Supercropping

Bevor ich die Umsetzung des Supercropping schildere, möchte ich zunächst darauf aufmerksam machen, dass es unvorsichtigen Gärtnern oftmals versehentlich passiert, dass man einen Zweig gebrochen hat, so dass dieser umknickt.

Im Gegensatz zum Supercropping kann es dabei auch zu äußeren Verletzung an dem Trieb kommen, dass eine offene Wunde entsteht. Wenn mir sowas passiert ist, habe ich den Trieb nicht beseitigt, sondern mit einem Pflaster die offene Wundstelle isoliert und den Ast an der Bruchstelle stabilisiert.

Durch das leichte Fixieren der versehentlichen offenen Bruchstelle haben sich diese Zweige i.d.R. wieder erholt, so dass sie mir wundervolle Blüten beschert hatten.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich hier nur jedem, dem so etwas versehentlich passiert, den Tipp geben, den Trieb nicht aufzugeben, sondern diesen mit einem Pflaster zu stabilisieren, um ihn zu retten.

Cannabis ist nicht nur eine wundervolle Heil- und Spaß-Pflanze, sondern vor allem eine Survival-Königin in der Welt der Pflanzen, die über ein Selbstheilungspotential verfügt, wovon andere Lebewesen nur träumen und staunen können.

Im Gegensatz zu versehentlich gebrochenen und abgeknickten Trieben, die meist ebenso an der Außenhülle beschädigt sind, wollen wir beim Supercropping exklusiv NUR innere Verletzungen dem Trieb zufügen, so dass die Außenhülle unversehrt bleibt.

Es geht darum im Inneren des Astes, an einer Stelle, gezielte kleine Mikrobrüche zu verursachen, um dem Ast an dieser Stelle die Stabilität zu entziehen, dass dieser sich umknicken lässt, ohne dass es dabei zu Rissen oder Brüchen an der Außenhülle kommt.

Es ist ratsam, sich ein paar Pflaster zurecht zu legen, falls beim Supercropping etwas schief läuft und die Außenhüller verletzt wurde, um den Trieb zu retten. Ebenso rate ich vom Einsatz von Handschuhen ab, da man hier absolutes Tastsinn und Fingerspitzengefühl benötigt.

Dazu suchen wir uns zunächst die Triebe heraus, die wir croppen möchten. Stellt sicher, dass Ihr bequem arbeiten könnt, um die nötige Geduld und Ruhe zu haben, es richtig zu machen.

Zum Croppen eines Zweiges nehmen wir diesen nah am Hauptstamm (dies ist notwendig, damit die Nährstoffe so schnell wie möglich an die Bruchstelle gelangen) zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger und massieren diesen mit einem leichten Druck des Daumens, der sich zwischen Zeige- und Mittelfinger langsam rauf und runterbewegt, so dass wir den Ast dabei etwas hin- und her drehen.

Mit etwas Zeit und Geduld wird der Zweig an dieser Stelle immer instabiler, bis ein ganz leises Knacken vernehmbar ist. Ab diesem Zeitpunkt haben wir unser Ziel bereits erreicht und müssen nur noch den Ast in die gewünschte Richtung langsam und vorsichtig umknicken, um ihn dann unten am Topf mit etwas Pflanzenseil- oder Draht zu fixieren, damit er in der gewünschten Position weiterwachsen kann.

Sollte versehentlich die Außenhülle beim Croppen verletzt worden sein, würde ich dazu raten, die Bruchstelle mit einem Pflaster zu isolieren und den Trieb damit etwas zu stabilisieren. Den Ast bzw. Trieb in diesem Falle bitte NICHT umknicken, sondern so stabilsieren, dass er wieder die alte Position einnehmen kann. Das Pflaster sollte daher stramm und eng um die Bruchstelle fixiert werden.

Würde man den Trieb trotz äußerer Verletzungen biegen, besteht die Gefahr, dass die Nähstoffversorgung an der Bruchstelle durchbrochen wird.

Wer erfolgreich seine Stiele so gebrochen hat, dass diese nur innere Verletzungen haben und sich vorsichtig, jedoch mühelos umknicken lassen, wird nach einer Erholungsphase, von 5 bis 7 Tagen, bei den Pflanzen feststellen, dass diese an den gecroppten Ästen/Trieben robuster und schneller wachsen, als vorher.

Durch das gezielte Croppen oberer Triebe, so dass man sie so umknickt, dass sie darunter liegende Triebe kein Schatten mehr geben, lassen sich auch die unteren Bereiche der Pflanze dann produktiver nutzen. Es hat also nicht nur einen Effekt zur Ertragssteigerung bei den gecroppten Zweigen oder Stämmen, sondern ist zudem eine Trainingsmethode, mit der man überdeckte Triebe wieder ans Licht führen kann.

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Experimentieren und wer es noch nie probiert hat, kann ich nur raten, es an unwichtigen Zweigen zu üben.

Denn diese HST-Methode ist multifunktionell:

Gecroppte Zweige werfen größere Buds mit einer höheren Cannabinoid- und Terpene-Konzentration aus, als nicht gebrochene Zweige

Schattige Bereiche der Pflanze werden wieder freigelegt, so dass diese produktiver werden.

Platzoptimierung beim Homegrow. Durch das Cropping lässt sich die Pflanze in der Höhe und Breite besser kontrollieren, wodurch das Licht und die Growbox effektiver genutzt werden kann.


Wir bedanken uns bei dem Autor Jorge Rieger für diesen Blogbeitrag zum Thema "Supercropping (HST für Fortgeschrittene)". Folgt ihm gerne auf seinem Facebook Account. -->Hier klicken

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