
HHC (Hexahydrocannabinol) – Wirkung, Risiken & aktueller Rechtsstatus in Deutschland (2025)
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Was ist HHC?
HHC (Hexahydrocannabinol) ist ein halbsynthetisches Cannabinoid, das ursprünglich als „legale Alternative zu THC“ galt.
Chemisch entsteht es durch Hydrierung von THC oder CBD – dabei wird Wasserstoff an das Molekül gebunden, um es stabiler und länger haltbar zu machen.
Diese scheinbar harmlose Veränderung führte dazu, dass HHC kurzzeitig als „Legal High“ vermarktet wurde – bis Behörden 2024 einschritten.
Kurze Fakten:
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Entdeckt: 1940er Jahre, synthetisiert aus Hanfbestandteilen.
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Wirkung: ähnlich THC, aber schwächer und sanfter.
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Ursprung: synthetisch (nicht natürlich in relevanten Mengen vorhanden).
Wie wirkt HHC im Körper?
HHC wirkt über das Endocannabinoid-System (ECS), genauer über die CB1- und CB2-Rezeptoren im Gehirn und anderen Organen.
Diese Rezeptoren steuern Stimmung, Appetit, Schlaf und Schmerzempfinden.
Wenn HHC dort andockt, kann es – je nach Dosis – leichte Euphorie, Entspannung und veränderte Wahrnehmung auslösen.
Wirkungsspektrum:
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milde Euphorie
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gesteigerter Appetit
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entspannendes Körpergefühl
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leichte Müdigkeit oder Beruhigung
Im Vergleich zu THC ist der Effekt meist klarer, weniger rauschhaft, aber dennoch psychoaktiv.
Bei hohen Dosen oder empfindlichen Personen kann es zu unerwünschten Effekten kommen.
Wirkungsdauer & Einflussfaktoren
Die Wirkung hängt stark von der Einnahmeform ab:
Konsumform |
Wirkungseintritt |
Dauer |
Beschreibung |
Vape / E-Liquid |
1–3 Minuten |
2–3 Stunden |
schnelle, kurze Wirkung |
Blüten (Rauchen) |
5–15 Minuten |
3–5 Stunden |
gleichmäßiger Verlauf |
Öle / Kapseln |
30–60 Minuten |
4–6 Stunden |
langsam, konstant |
Edibles (Lebensmittel) |
45–90 Minuten |
bis zu 8 Stunden |
verzögert, intensiv |
Einflussfaktoren:
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Dosis: mehr = längere Wirkung
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Körpergewicht & Stoffwechsel
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Ernährung: fetthaltige Mahlzeiten verlängern den Effekt
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Toleranz: regelmäßiger Konsum schwächt die Wirkung
Nebenwirkungen & Risiken
Offizielle Stellen wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die EMCDDA (Europäische Drogenagentur) warnen ausdrücklich vor Gesundheitsgefahren.
Häufig berichtete Nebenwirkungen:
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Schwindel, Übelkeit, Herzrasen
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Angstzustände, Panikattacken
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Wahrnehmungsstörungen, psychische Instabilität
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in Einzelfällen: Psychosen oder Kreislaufzusammenbrüche
Die Risiken entstehen vor allem durch:
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Überdosierung (mangelnde Dosierbarkeit bei Edibles & Vapes)
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fehlende Qualitätskontrollen (Verunreinigungen, Schwermetalle, Lösungsmittelrückstände)
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unbekannte Langzeitfolgen
Risikogruppen:
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Jugendliche & Kinder
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Schwangere
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Menschen mit psychischen oder körperlichen Vorerkrankungen
Das BfR weist darauf hin, dass HHC-Produkte besonders bei jungen Konsumenten zu schweren Vergiftungen führen können.
Stand der Forschung & Langzeitfolgen
Zurzeit gibt es keine belastbaren Human-Langzeitstudien zu HHC.
Bekannt ist nur:
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Tierstudien deuten auf leberschädigende und neurotoxische Effekte bei hoher Dosierung hin [5].
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Zellversuche zeigen zytotoxische Wirkungen auf Lungenzelle.
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Fallberichte aus Frankreich, Tschechien und Deutschland dokumentieren akute neurologische Reaktionen (Psychosen, Herzrasen, Angstzustände).
Langfristige Risiken – z. B. kognitive Einschränkungen oder Abhängigkeit – sind bisher nicht erforscht, können aber nicht ausgeschlossen werden.
Aktuelle Rechtslage (Deutschland, Stand Oktober 2025)
Seit dem 27. Juni 2024 ist HHC in Deutschland verboten.
Rechtsgrundlage: Neues-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) und die Zoll-Fachmeldung Nr. 210/2024.
Geregelt ist:
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Herstellung, Handel, Erwerb, Besitz und Weitergabe sind strafbar
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Ein-, Aus- und Durchfuhr von HHC-Produkten sind verboten
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Konsum wird nicht direkt verfolgt, aber Beschaffung gilt als Straftat
Auch Abkömmlinge wie HHC-P, HHC-O, HHC-H fallen unter das Verbot.
Ab Herbst 2025 sollen weitere Stoffe – z. B. 10-OH-HHC – zusätzlich in das NpSG oder BtMG aufgenommen werden.
Details: Ist HHC legal in Deutschland?
Fazit
HHC war kurzzeitig als „legales THC“ bekannt – heute gilt: verboten, riskant und kaum erforscht.
Die Wirkung ist milder als bei THC, aber mit realen psychoaktiven und gesundheitlichen Risiken verbunden.
Mangels Studien und rechtlicher Klarheit warnen Behörden und Fachstellen ausdrücklich vor Nutzung und Erwerb.
Wer Cannabinoide nutzen möchte, sollte auf legale, geprüfte Alternativen wie CBD, CBG oder CBN setzen – sie haben ein deutlich besseres Sicherheitsprofil und sind weiterhin erlaubt.
Quellen & weiterführende Informationen
Erstellt von der CBD-Hexe-Redaktion | Keine Rechts- oder Medizinberatung