Cannabis-Blüten trocknen - Kapitel 1

Cannabis-Blüten trocknen - Kapitel 1

Andreas Leschke

Kapitel 1: Lufttrocknung und Trockentrimmung

Die verschiedenen Arten und Methoden, Ganja-Blüten zu trocknen, ist nach meiner Auffassung weniger ein wissenschaftlicher Prozess, sondern würde es viel mehr als Kunst bezeichnen, da es bei diesem Prozess nicht nur darum geht, Blüten zu erhalten, die man rauchen kann, sondern vielmehr ist es ein sehr bedeutender Prozess, um den Buds mehr Qualität in der Potenz und im Aroma zu verleihen.

Aus diesem Grunde habe ich mich dazu entschlossen, den verschiedenen Arten der Trocknung von Grinsegras-Blüten, jeweils eigene Kapitel zu widmen, um die verschiedenen Möglichkeiten, mit ihren Vor- und Nachteilen zu erläutern, damit sich jede/r anschließend die Methode aussuchen kann, die favorisiert wird.

Dazu will ich noch betonen, dass der Prozess der "Trocknung" und der "Trimmung" nur einen Schritt darstellt, der zur qualitativ hochwertigen Ausreifung von Ganja-Buds benötigt wird. Der finale Schritt, das sogenannte Fermentieren (wird auch als Curing oder Aushärten bezeichnet), wird ein eigenes Kapitel erhalten, weil dieser Prozess, egal welche Trocknungsmethode man gewählt hat, bei allen gleich ist.

Optimale Bedingungen für Lufttrocknung:

Um eine möglichst hohe Qualität zu erhalten, ist es zunächst wichtig, die optimalen Raumbedingungen für Eure Ernte zu kennen.

Dies ist essentiell, um Schimmel zu vermeiden, aber auch um die Cannabinoide und Terpene zu schützen. Auch das Thema der Geruchbelästigung spielt hier eine große Rolle, denn in Mietwohnungen, wo mehr Parteien im selben Haus eigene Wohnungen haben, sollte sicher gestellt sein, dass die Nachbarn nicht durch Weed-Geruch belästigt werden. Dies schreibt das Cannabis-Gesetz vor!

Die optimale Temperatur, um Cannabis zu trocknen, liegt zwischen 18 bis 21°, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 45 bis 55%.

Bei der Luftfeuchtigkeit ist zu berücksichtigen, dass diese im Verlauf der Tage, wo die die Blüten trocknen, beim Endziel bei 45% liegen sollte. Aus diesem Grunde sollte bitte darauf geachtet werden, dass die RLF im Trocknungsraum, beginnend bei 55%, sich stetig und langsam abbaut, bis am Ende nur noch 45% vorhanden sind.

Der Trocknungsraum (z.B. Growbox, Trockenbox) sollte gut belüftet und dunkel sein. 
Eine gute Belüftung, sowie eine kontrollierte RLF (relative Luftfeuchtigkeit) verhindern Schimmelbildung, während die kontrollierte Temperatur in Verbindung der Dunkelheit die Cannabinoide und Terpene vor dem Verfall schützen.

Berücksichtigt daher bei der Alternative der "Lufttrocknung" bitte auch, dass diese mit zusätzlichen Kosten verbunden sein kann, wie z.B. Energiekosten, falls, um eine Geruchbelästigung unter Nachbarn zu vermeiden, die Aktivkohlefilteranlage, sowie Ventilatoren in der Grow- oder Trocknungsbox, 24 Std. für 7 - 14 Tage aktiviert werden müssen.

Wer keine direkten Nachbarn hat und einen dunklen gut belüfteten Raum zur Verfügung hat, wird evtl. noch um Energiekosten herum kommen. Was aber in vielen Fällen weitere Kosten verursacht, sind Luft- Befeuchter oder Entfeuchter, um die RLF zu optimieren.

Nachdem ich nun die Voraussetzungen erläutert habe, wird es nun Zeit uns mit dem Prozess zu befassen.

Umsetzung der Lufttrocknung im Trocknungsraum:

Um Grinsegras-Blüten in einem Trocknungsraum zu trocknen, sollte der Raum zunächst eine Möglichkeit bekommen, die Blüten mit ihren Ästen, bzw. die gesamte Pflanze über Kopf so aufzuhängen, dass diese nicht den Boden berührt. In einer Grow- oder Trockenbox ist es kein Problem am oberen Gestänge die Pflanze mit Hilfe einer Schnur dran zu hängen. Wer einen Raum nutzen möchte, kann sich mit einem Wäscheständer behelfen, wo man die Pflanze, falls diese nicht zu groß ist, über Kopf dran hängen kann oder Alternativ die einzelnen Äste mit den Buds aufhängen kann.

Ebenso besteht die Möglichkeit die gesamte Pflanze, anstelle diese zu kappen und aufzuhängen, durch die "Living-Dead" Methode trocknen zu lassen. Dies geschieht, in dem man den Boden komplett austrocknen lässt und der Grinsegras-Palme für 7-14 Tage kein Wasser mehr gibt.

Ein geschlossener, dunkler Raum, egal ob es ein Trocknungsraum oder eine Grow/Trocknungsbox ist, lässt selten von außen ausreichend Belüftung durch, so dass die Verwendung einer Aktivkohlefilteranlage, sowie Umluft-Ventilator(en) unumgänglich sein wird, um Schimmelbildung zu vermeiden, aber auch, um Geruchsbelästigungen zu minimieren.
Diese sollten über die gesamte Dauer der Trocknung 24 Std./Tag aktiviert bleiben, um optimale und stabile Klimaverhältnisse für die Trocknung zu schaffen.

Meine persönliche Lieblingsmethode, Buds mit der Luft zu trocknen, ist die Verwendung eines Kartons als Trocknungsraum. Dazu wird lediglich ein Karton aus reiner Pappe benötigt, der hoch genug ist, um die Buds mit einer Schnur aufzuhängen.

Achtet bitte darauf, dass der Karton nur aus reiner Pappe besteht und nicht mit Folie oder ähnlichem versehen ist, was verhindert, dass der Karton Feuchtigkeit aufnehmen und an die Umwelt abgeben kann.

Der Karton wird so präperiert, dass am oberen Viertel des Kartons, Drähte oder Schnürre fixiert werden, wo man die Buds an ihren Ästen, kopfunter, aufhängt. An den Seiten im unteren Drittel des Kartons werden mehrere Löcher reingeschnitten, damit die Feuchtigkeit entweichen kann, aber auch, damit mit Hilfe eines Ventilators, den wir so einstellen und positionieren, dass eine leichte Brise in den Karton wehen kann, eine gewisse Umluft entsteht, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Während die Buds im Karton trocknen, wird der Karton von oben verschlossen, so dass kein Licht einfallen kann und die einzigen offenen Stellen die Löcher an den Seiten des Kartons sind, die für die Belüftung eingeschnitten wurden.

Auf diese Weise schaffen wir es, dass die Buds vor Licht geschützt bleiben, aber dennoch frische Luft in den Karton gelangt und überschüssige Feuchtigkeit entweichen kann.

Mit der Verwendung eines Kartons ist die Geruchsbelästigung um einiges geringer, als wenn die gesamte Pflanze im Trocknungsraum trocknet, so dass man sich die Verwendung einer Aktivkohlefilteranlage in der Regel ersparen kann.

Auch ist ein Karton ein viel kleinerer Raum, als eine Grow- oder Trocknungsbox oder ein Trocknungsraum, was die Kontrolle und die Anpassung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit erleichtert.

Es bleibt sich relativ gleich von der Zeitdauer her, für welche Form des Trocknungsraums man sich entscheidet. Die Buds benötigen bei ALLEN dieser Alternativen zwischen 7 bis zu 14 Tagen bis sie trocken sind und getrimmt werden können.

Um Festzustellen, wann der richtige Grad der Trocknung erreicht wurde, muss man lediglich die Stiele bei den Blüten biegen. Hört man ein klares Knacken, sind sie trocken. Brechen sie nicht sauber, sind die Buds noch nicht trocken genug.

Die getrockneten Blüten werden anschließend getrimmt. Dabei entfernt man möglichst alle Blätter, die kaum Harz, ergo kaum Trichome enthalten. Je nach Geschmack kann man die größeren Blätter, die aus den Buds wachsen, ganz vorsichtig mit dem Blatt-Stiel herausziehen oder auch nur den Teil, der unerwünscht ist, mit einer Trimm- oder Nagelschere abschneiden.

Hier ist vor allem Eure Geduld und Euer Qualitätsanspruch gefragt. Je mehr Blätter beseitigt werden, um so sanfter ist nach meiner Erfahrung das Aroma der Blüten.
WICHTIG ist hierbei, dass Ihr Euch einen bequemen Arbeitsplatz schafft, weil das Trimmen, sehr viel Zeit beanspruchen kann.

Ein sehr großer Vorteil beim Trimmen ist dadurch gegeben, dass die Buds bereits trocken sind, weswegen sie, im Vergleich zum Naßtrimmen, viel weniger kleben. So bleibt es Euch überlassen ob Ihr mit Handschuhen arbeiten wollt oder mit sauberen Händen. 

Ebenso lassen sich Blätter samt ihrer Stiele durch die vorangegangene Trocknung viel einfacher entfernen, als bei der Methode naß- oder feucht zu trimmen, wo die Blätter samt ihrer Stiele noch mit den Buds fest verwachsen sind, um sie mit Nährstoffen zu versorgen.

Die Blüten, die getrimmt wurden, können und sollten in einem luftdichtes Gefäß (z.B. Einmachglas) gelagert werden und selbstverständlich dunkel aufbewahrt werden. Danach beginnt zwar der Prozess der Fermentiertung (Aushärten, Curen), dennoch können die Blüten zu diesem Zeitpunkt aber auch schon geraucht werden.

Zwar werden die Buds noch nicht ihr volles Potential ausgeschöpft haben, da sie noch nicht ausgehärtet sind, sind aber dennoch genießbar. Wie bereits erwähnt werde ich der Kunst der Fermentierung ein eigenes Kapitel widmen, da es ein viel zu wichtiger Prozess bei der Entwicklung von Top Qualität ist, um es hier nur kurz anzureißen.

Und da ich bereits damit gespoilert habe, dass sich Blüten auch naß- bzw. feucht trimmen lassen, werden wir im nächsten Kapitel, wo wir uns damit befassen, wie wir die Blüten auf andere Methoden trocknen können, den Sinn und Zweck besprechen, wann es Sinn macht, die Blüten vor der Trocknung im nassen, bzw. feuchten Zustand zu trimmen.


Wir bedanken uns bei dem Autor Jorge Rieger für diesen Blogbeitrag zum Thema "Cannabis Blüten trocknen - Kapitel 1". Folgt ihm gerne auf seinem Facebook Account. -->Hier klicken

Regresar al blog

Deja un comentario

Ten en cuenta que los comentarios deben aprobarse antes de que se publiquen.