Stecklinge gewinnen aus Cannabis Mutterpflanzen

Stecklinge gewinnen aus Cannabis Mutterpflanzen

Andreas Leschke

Werde zum "Kaminoaner" Deiner eigenen Cannabis-Clone-Armee

Im heutigen Blog-Beitrag, wo es um das nachhaltige Vermehren Eures Lieblingsstrains geht, habe ich es bewusst vermieden in der Überschrift das Wort "schneiden" zu verwenden, da es dieser einzigartigen Vermehrungsart, wo man seine liebste Weed-Lady bis in die Unendlichkeit erhalten und clonen kann, nicht gerecht wäre.

Des Weiteren ist es Fakt, dass Stecklinge schneiden nicht die einzige und auch nicht die effektivste Art darstellen muss, um Clone seiner Lieblingspflanze zu gewinnen. Aber das wird sich im Laufe dieses Beitrags klären, so dass jeder im Anschluss in der Lage sein wird, Stecklinge zu gewinnen, die garantiert "funktionieren" und anwurzeln werden.

Für jeden garantierten Erfolg muss man natürlich die genaue Umsetzung und auch das Timing, wie andere Faktoren berücksichtigen, um wirklich gesunde Stecklinge zu gewinnen, um dauerhaft und nachhaltig die geliebte Grinsegras-Palme zu erhalten.

Daher beginnen wir mit den Basics, welche Grundvoraussetzungen die Pflanze erfüllen sollte, um daraus gesunde Stecklinge gewinnen zu können.

Grundvoraussetzungen der Pflanze für die erfolgreiche Stecklingsproduktion

Zunächst einmal sollten wir berücksichtigen, dass die Produktion von Stecklingen nur dann Sinn macht, wenn die Mutterpflanze gesund, kräftig und eine gewisse Reife hat. 
Denn ebenso wie bei den Highstress-Trainingsmethoden, wird die Mutterpflanze durch das Beseitigen von Trieben gestresst, da wir ihr mit Schnitten einen nicht unerheblichen Schaden zufügen werden, von dem sie sich im Anschluss erholen muss.

Des Weiteren möchten wir ja gesunde Pflanzen erzielen, so dass die Gefahr kranke Stecklinge zu produzieren bei einer kranken Mutterpflanze um einiges höher liegt, als bei einer gesunden und robusten Mutterpflanze.

Die Mutterpflanze sollte mindestens 6 bis 8 Wochen alt sein, so dass sie schon eine gewisse Größe und Reife entwickelt hat, um Seitentriebe abgeben zu können, die mindestens eine Länge von 10-12 cm haben. Spätestens jetzt erkennt jeder, dass die Produktion von Stecklingen bei Cannabis nur dann Sinn ergibt, wenn es sich um photoperiodische Geneticken handelt und nicht um Automatics.

Das ist der Tatsache geschuldet, dass automatische Weed Geneticken meist nach spätestens 4-5 Wochen in die Blüte gehen, so dass die vegetative Phase einfach nicht ausreicht, um Stecklinge zu produzieren, die ausreichend Zeit zur Verfügung hätten, um ordentlich anwachsen zu können.

Bei Cannabis haben Erfahrungen uns gelehrt, dass die Mutterpflanze bis zum 6. Monat in der Lage ist, gesunde und produktive Stecklinge zu liefern. Nach diesem Zeitraum verliert die Mutterpflanze zu viel Energie und verliert die Vitalität, die nötig ist, um uns weiterhin mit Clonen zu versorgen.

Ein weiterer Faktor, der zu berücksichtigen ist, ist das Timing. Um Stecklinge von der Mutterpflanze zu entfernen, empfiehlt es sich, gegen Ende der Beleuchtungsphase oder am frühen Morgen, kurz vor der Beleuchtungsphase, die Clone von der Mutterpflanze zu trennen. 
Zu diesem Zeitpunkt, kurz bevor das Licht an oder ausgeht, hat die Pflanze die meisten Nährstoffe und den höchsten Wassergehalt gespeichert, welcher für ein effektives Anwurzeln der Clone existentiell wichtig ist.

Equiptment für die Produktion von Stecklingen

Im ersten Moment denken viele, dass man außer einer Schere, etwas Erde und einem kleinen Blumentopf kaum etwas benötigt, um die Pflanze zu clonen. 
Leider reicht dies alleine nicht aus. Um erfolgreich Steckling zu produzieren benötigen wir neben einer scharfen Schere, einer scharfen Klinge, einen Behälter mit Wasser, Wurzelgel (z.B. Clonex Gel, Root!i Gel etc.) oder Wurzelpulver (von Neudorff oder anderen Herstellern), eine Schneideunterlage (am Besten aus Glas oder Kunststoff), ein Miniatur-Gewächshaus, ein Substrat, wo der Steckling anwurzeln soll (Kokos-Quelltabs, Steinwolle oder Erde), sowie Desinfektionsmittel und ein sauberes Mikrofasertuch.

Vorbereitung und Umsetzung zum Clonen von Cannabis

Bei der Produktion von Stecklingen ist vor allem ein sauberes und schnelles Arbeiten notwendig. Aus diesem Grunde sollte alles vorbereitet und einsatzbereit sein, was für das Clonen unserer geliebten Wunderpflanze benötigt wird.

Zunächst einmal suchen wir uns die gesündeste Pflanze mit den mächtigsten Trieben heraus, die wir gewinnen möchten und merken uns diese. Die Triebe sollten wie bereits erwähnt, mindestens 10 cm, besser 12 cm lang sein. Hinzu kommt, dass sie robust, aber noch flexibel sein sollten, um schnell Wurzeln bilden zu können.

Anschließend bereiten wir alles vor, was zum Einsatz kommt.

Wir stellen ein Behältnis mit Wasser (PH-Wert sollte 5,8 bis 6 betragen) an die Pflanze, desinfizieren Schere, Klinge, Schneideunterlage und wischen diese mit einem sauberen Tuch trocken. 

Anschließend füllen wir in einem kleinen Behältnis etwas Wurzelgel oder -pulver ab und stellen dieses in die Nähe des Substrats wo der Steckling anwurzeln soll.
Auch das Substrat für die Anzuchttöpfchen bereiten wir vor, indem wir es nass machen und solange abtropfen lassen, bis es feucht, aber nicht mehr nass ist.

Jetzt geht es an die Praxis.

Den Steckling schneiden wir etwas 1 cm unter einem Nodium (Knotenpunkt) ab und legen diesen SOFORT nach dem Abtrennen von der Mutterpflanze mit der Schnittstelle nach unten in den bereit gestellten Behälter mit Wasser. Bitte verliert bei diesem Vorgang keine Zeit, sonst besteht Gefahr, dass der Steckling Luft zieht, was ein gesundes Wurzeln verhindern könnte.

Wenn wir den oder die Stecklinge von der Mutterpflanze getrennt haben, geht es nun mit den Stecklingen im Wasser zum Schneidebrett. Hier werden die Stecklinge nachdem wir sie von der Mutterpflanze getrennt haben, für das Anwurzeln getuned!

Dazu wird der Steckling nun aus dem Wasser genommen und auf einer desinfizierten Schneideunterlage mit einer desinfizierten Klinge (Skalpell) auf eine Länge von 10-12 cm mit einem 45° Schnitt gestutzt. Der schräge Schnitt sorgt dabei für eine größere Wundfläche, wo der Steckling in der Lage ist, mehr und schneller Wurzeln bilden zu können.

Anschließend wird der Steckling in das Wurzelgel bzw. -pulver kurz eingetaucht, um die Wurzelbildung erfolgreicher durch die zusätzlichen Hormone des Wurzelstimmulators zu gewährleisten und fügen den Steckling daraufhin in sein feuchtes Substrat, in dem es anwurzeln soll.

Als nächstes beseitigen wir mit einer desinfizierten Schere, alle Blätter und evtl. Triebe des Stecklings, so dass wir nur die oberen Blätter stehen lassen. Alles was unter dem obersten Nodium (Knotenpunkt) an Blättern und Trieben vorhanden ist, wird beseitigt, um die Energie auf das Wachstum des Stecklings als Haupttrieb zu optimieren.

Als letzten Schritt fügen wir den Steckling mit seinem Substrat in das Miniaturgewächshaus ein und verschließen dieses. Stecklinge benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit von 70 bis 90% und eine Temperatur von 22 bis 26°, was den Einsatz eines Miniaturgewächshaus unumgänglich macht, um diese Werte zu erreichen. 

Aus diesem Grund sollte das Substrat in dem die Stecklinge anwachsen sollen, immer feucht gehalten werden, aber nicht zu nass, damit es nicht zu Schimmelbildungen kommen kann. Hierbei empfiehlt es sich eine Sprühflasche zu verwenden, um eine dauerhafte Feuchtigkeit des Substrats zu erhalten.

Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass das Schneiden von Stecklingen nicht die einzige und auch nicht die effektivste Methode sein muss, um gesunde Stecklinge zu gewinnen.

Wenn man einer Pflanze z.B. durch späteres Topping so viel abschneidet, dass der durchtrennte Stamm oder Ast der Pflanze, weitere stabile Nebentriebe mit entsprechender Länge bereitstellt, empfiehlt es sich diese Triebe nicht zu schneiden, sondern von der Pflanze abzubrechen.

Das mag im ersten Moment brachial klingen, stellt aber, die nach meiner Erfahrung, potenteste Methode dar, um Stecklinge zu gewinnen, die schnell anwurzeln. 
Durch das Abbrechen der Triebe können wir den Schritt, den Clone mit einem desinfizierten Skalpell auf einer Schneideunterlage, mit einem 45° Schnitt zu stutzen, weglassen und können diese direkt in das Wurzelgel oder -pulver eintauchen und ins feuchte Substrat einpflanzen.

Hiernach selbstverständlich auch wieder die unter dem höchsten Knotenpunkt befindlichen Blätter und Triebe beseitigen und dann ins Miniaturgewächshaus stellen.

Durch das Abbrechen des Stecklings erreichen wir eine sehr große Wundstelle, der für eine effektive und schnelle Wurzelbildung geradezu ideal ist. Bitte beachtet hierbei aber, dass die Triebe fest genug sind, um sie einfach und ohne das Gewebe zu verfransen, abbrechen lassen. Sie sollten dennoch flexibel genug sind, um als junger Steckling gesund anwachsen zu können.

Das Abbrechen von Stecklingen sollte bitte auch nicht an der lebenden Pflanze umgesetzt werden, da die Gefahr besteht, dass die Wundstelle der Pflanze zu groß wird, wodurch wir sie unnötig schädigen könnten. 

Daher sollte diese Methode bitte nur an einem abgetrennten Trieb mit Seitentrieben umgesetzt werden, wo wir uns keine Sorge um die Vitalität der lebenden Pflanze machen müssen.

Durch die Produktion von Stecklingen ist es möglich, die Lieblingspflanze dauerhaft zu erhalten, indem man Stecklinge wieder zu Müttern werden lässt, die weitere Stecklinge für nachkommende Clone-Generationen liefern. 

Alle diese Clone werden zu 100% in ihrer Qualität und Wirkung, sowie Erträge die selben Ergebnisse liefern, weil sie genetisch identisch und eins sind.


Wir bedanken uns bei dem Autor Jorge Rieger für diesen Blogbeitrag zum Thema "Stecklinge gewinnen aus Cannabis Mutterpflanzen". Folgt ihm gerne auf seinem Facebook Account. -->Hier klicken

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